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Als Ausgangspunkt für ihre Arbeiten dienen Charlotte Rahn bekannte Symbole und Motive aus der aktuellen Konsum- und Popkultur, welche sie aufgreift und in ihre eigene künstlerische Bildsprache übersetzt. In ihrer aktuellen Arbeit verwendete Rahn bedruckte aufblasbare Badespaß-Artikel aus Plastikfolie, die sie teilweise auseinandergeschnitten und neu zusammengefügt hat, um diese dann als plastische Bildträger malerisch weiter zu verarbeiten. Die mit Luft gefüllten Objekte erinnern auf eine fast ironische und tragische Art an organisch und amorph anmutende Formen, die menschliche Züge und körperliche Haltungen vermuten lassen.
Die Gipsobjekte, die sich als erstarrtes Pendant zu den aufgeblasenen Objekten positionieren, erscheinen wie fossile Abdrücke und abgelöste Oberflächenstrukturen. Die organischen Formen wirken somit wie abgeplatzte Hautfetzen, die den Prozess des Alterns und Transformierens widerspiegeln.
Die ursprünglichen Abbildungen auf den Objekten, als auch deren Formen stellen eine bisweilen kitschige Motivwelt dar, die dem Konsumenten eine idealisierte Welt suggerieren, und so mit individuellen Sehnsuchtsgefühlen und Wünschen spielen.
Rahn geht eine Verbindung mit der Vorlage ein, um dann die vertrauten Formen an anderer Stelle wieder zu verlassen und sich somit malerisch mit dem Untergrund zu synthetisieren. Die überladenen und schrill-poppigen Bildwelten auf den Objekten, die eine Mischung aus bestimmten Symbolen und abstrahierten Strukturen darstellen, verweisen den Betrachter somit auf die Überforderung durch heutige Bilderfluten, die sich scheinbar nur als aufgeblasene Oberfläche behaupten können.
Text: Charlotte Rahn
Fotografien: 1-10 Nikolaus Kockel / 11-16 Charlotte Rahn